„Es ist schön, Ibächler zu sein.“ Schon
Saufkumpanen wie Plato (427 v. Chr.; † 347 v. Chr.), Immanuel Kant
(1724; † 1804) und Aristoteles (384 v. Chr., † 322 v. Chr.) prägten
jenes Sprichwort und waren sich dessen Bedeutung schon vollkommen
bewusst.
Was gibt es Schöneres, als in Ibach zu grillieren, die Fasnachtsrott in
vollen Zügen auf den Strassen und in den Gasthäusern zu repräsentieren, im
Kreuz eine Stange zu trinken und anschliessend im Schissäli einen
Zwischenstopp zu absolvieren?
Ganz genau – nichts. Oder fast nichts. Auch den Ibächler Gladiatoren ist
jene Bedeutung nicht gänzlich und vollkommen unbekannt. Im Gegenteil:
Jeder Spieler brannte auf das erste „Heim“-Freundschaftsspiel im Jahr
2012 gegen Schwyz. Ein Derby, eine Chance, einen weiteren Sieg in der
ewigen Schlacht der Klassenkämpfe zu landen.
Eine wortreiche Ansprache unseres Captains, Bruno von Rickenbach, ging
nicht nur durch Mark und Bein, sondern berührte die sonst tapferen
Maschinen auch Mitten im Herz. Gemäss einer Überlieferung soll bei
einigen bereits die eine oder andere Träne in den Augen ausgemacht
worden sein.
Der Coach entschied sich für eine Mannschaft, die 11 Spieler umfasste
und von Anfang an den Gegner unter Druck setzen sollte. Gleich beim
Anpfiff stürmten die Ibächler los wie Dampflokomotiven gespickt mit ein
paar „Superzündis“. Die Konsequenz: Die Schwyzer mussten schon zu Beginn
viele Bälle ins Aus dreschen. Ein vernünftiger Aufbau war unmöglich.
Mit schönen Kombinationen, Leidenschaft und Rock’n’Roll tauchten die
Muotadörfler immer näher vor dem gegnerischen Kasten auf. Die ersten
Abschlüsse verzeichnete der Statistiktyp bereits nach wenigen Minuten.
Doch es sollten die Gäste sein, die den Zuschauern ein Tor gönnen
wollten. Langer Ball in die Mitte, Kopfball auf die Seite, was gleich
als Vorlage für einen Schwyzer genutzt wurde, der alleine abdrücken
konnte. Ungemeine und fiese Effizienz.
„Jetzt erst recht“ grölten die Fussballgötter von ihrem Olymp herab.
Niemand liess seinen Kopf hängen, im Gegenteil: die Challenge wurde
accepted.
Der Druck der Heimmannschaft nahm stetig zu. Nach 26 Minuten tankte sich
Reto von Rickenbach am Flügel durch, passte perfekt in die Mitte.
Megapron liess den Ball durch, irritierte Gegner, Politiker und
Kampfjetbefürworter, worauf Bruno von Rickebach aus 17 m eine Granate
zündete und den Ball ins lange linke Eck sprengte. Ausgleich 1-1!
Die Ibächler hatten noch lange nicht genug. Jetzt war jeder bereit, noch
einen Schritt mehr zu spurten, noch mehr künstliches Gras zu fressen,
noch besser auszusehen. Blunschy tanzte auf der rechten Seite die
Seitenlinie auf und ab, kreierte immer wieder Möglichkeiten.
Nach gefühlten 35 Minuten erkämpfte sich das Mittelfeld einen Ball.
Doppelpass Blunschy – Megapron -> der Konter war eingeleitet.
Blunschy spielte lang auf Reto von Rickenbach, der von der
Strafraumgrenze abzog. Hammergoal in den Winkel. Sein linker Hammer wäre
das ganze Eintrittsgeld alleine wert gewesen, hätte es denn eines
gegeben.
Wer den Hunger und Durst der 3b Kämpfer kennt, weiss, dass der Hunger nach 2 Toren noch lange nicht gestillt ist.
Kurz vor dem Pausenpfiff ereignete sich eine kuriose Szene: Eine hohe
Flanke fand den Weg in den Strafraum. Der SCS Torhüter wollte die Flanke
pflücken, unterschätzte aber Brogle’s Widerstandskraft und konnte an
dem Felsen weder rütteln geschweige denn verschieben. Die Prämisse: Der
Goalie griff daneben. Der Ball tröpfelte auf ein nicht eruierbares
Körperteil eines Verteidigers und dann direkt ins Tor. 3-1!
Der Pausentee wurde gekühlt, leicht gerührt und nicht geschüttelt serviert. Will sagen, Wasser.
Nach der Pause verlagerte sich das Spiel mehrheitlich zwischen die zwei
Strafräume. Mittelfeldkämpfe standen zuoberst auf dem Menüplan.
Nach 60 Minuten läutete eine schöne Blunschy-Reichlin-Kombination fast
den Untergang für die Schwyzer ein. Jedoch konnte der Torhüter parieren.
Kurze Zeit später flitze ein Gegner durch den sonst gut bewachten
Strafraum, umtanze auch Tormann Achermann, vergass jedoch in der Hektik
das Toreschiessen. Das runde Leder kullerte neben das Tor ins Aus.
5 Minuten vor dem Ende erzielten die Gäste aus abseitsverdächtigter Position noch den Anschlusstreffer.
Die Achermann-Elf schaukelte das Spiel aber gekonnt über die Bühne.
Endstand: Ibach vs Schwyz II 3:2 (3:1)
Tore: Bruno vR, Reto vR, Eigentor
Ibach: Achermann, P Suter, F vR, C
Suter, Bianchi, Blunschy, B vR, Schelber, R vR, Brogle, Megapron, R
Suter, Inderbitzin, Ngo, Reichlin.
Fazit: Kunstrasen ist immer noch ein grosser Seich. Meine Gelenke sagen heute: FU.
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