Eine erneute Auflage um die Vorherrschaft im Talkessel und
um den Titel Meister in der Gemeinde Schwyz präsentierte sich am 25.03.2017 im
Wintersried in Ibach.
Die äusseren Bedingungen präsentierten sich zum Derbyhit
äusserst divergent: die letzten Sonnenstrahlen trafen kurz vor Anpfiff noch die
gelenkfeindliche Unterlage aka den Kunstrasen. Die Anhänger der beiden
Mannschaften mussten noch im Stau gestanden haben, von Ausserirdischen entführt
oder von Chuck Norris KO geschlagen worden sein, anders liess ich der geringer
Zuschaueraufmarsch nicht erklären.
Mit einem tiefen Griff in die Trickkiste vollführte der FCI Coach Suter ein noch grösseres Ablenkungsmanöver als David Copperfield, als er
die Freiheitsstatue verschwinden liess: HP Kiener startete als Flügelspieler.
Das Chaos und die Anarchie beim Anspiel innerhalb der Mannschaft des SC Schwyz
spürten sogar irgendwelche Rebellen im Amazonas, welche beflügelt daraufhin in
einem verlassenen Dorf eine Revolte anzettelten.
Bereits nach 2 Minuten zauberte der Neoflügelflitzer Kiener
zum ersten Mal. Im Stile von Rivaldo liess er mit einem technisch versierten
Trick gleich zwei Gegner ins Leere laufen und zog aus rund 17,483m ab. Der
giftige Aufsetzer entschärfte der SCS Goalie allerding tadellos.
Die Hausherren agierten in den ersten 10 Minuten
gefährlicher und diktierten das Spieldiktat. Wenige Sekunden nach jener
Feststellung nahm sich ein Schwyzer ein Herz und schoss – völlig verblüffend –
aus 40m über das Tor. In der NFL hätte der Kick 3 Punkte eingeheimst.
Nach einer Viertelstunde sorgte Dörig für eine erste
Tempoverschärfung. In der eigenen Hälfte fing er einen Pass ab, zündete den
Turbo und sprintete über das halbe Feld, um vor dem gegnerischen Sechzehner
Schöbe zu bedienen. Der Abschluss landete erneut in den Fängen des Torhüters.
Praktisch im Gegenzug lancierte Schwyz ihren Flügelspieler
mit einem weiten Zuspiel, der an der Linie entlang lief und in die Mitte
flankte, wo ein Schwyzer goldrichtig mitgelaufen war und zum 0-1 einnickte.
Sichtlich erbost vollzog Schöbe nach 20 Minuten einen
Gewaltakt, der gegen ziemlich alle Menschenrechtskonventionen und humanistischen
Grundsätze verstiess: Mit einer Granate aus 18m deckte er den Keeper ein,
welche durch die Explosion des Balles das Geschoss nicht zu halten vermochte
und abprallen liess, worauf die Kugel zurück zu seinem Meister fand, Schöbe,
und er erneut losfeuerte und das Leder schliesslich, im zweiten Versuch, durch
die Hände des Keepers reindrückte. Tor Ibach: 1-1!
Das Spiel gestaltete sich ruppiger. Vor allem die Gäste
empfanden die Partie als Angelegenheit um ihre Leben-oder-Tod-Attitüde voll
auszuleben und packten regelmässig Sensen und Hammer aus.
Für eine Sekunde stand die Welt still, die Erde drehte sich
weder um die eigene Achse noch rotierte sie um die Sonne, sondern das ganze
Universum sah sich an, wie nach 25 Minuten ein weiter Ball in den Rücken der
Gladiatoren gelang und ein Schwyzer alleine auf Keeper Achermann losstürmte.
Doch der Teufelskerl Achermann blieb cool und rettete seine Mannschaft mit
einer tollen Parade.
Ein Praxistest des Gehäuses erlaubte sich Kiener. Nach einer
halben Stunde prüfte er aus spitzem Winkel die Haltbarkeit des Torpfostens. Ein
Schuss ans Aussengehäuse konnte das Tor nicht zum Einsturz bewegen.
Nach und nach häuften sich die Chancen auf Seite der
Ibächler. Kurz vor der Pause begeisterten die Muotakicker mit Jogo Bonito:
schönes Kurzpassspiel und Kombinationsfussball. In Ertrag konnte der Aufwand
noch nicht umgemünzt werden.
Praktisch mit dem Halbzeitpfiff flankte ein Schwyzer von
rechts in den Strafraum und fand in der Luft erneut einen Abnehmer.
Kopfballtreffer 1-2 Schwyz.
Bestrebt und gewillt das Ding noch zu gewinnen kamen die
Ibächler aus den nicht vorhandenen Kabinen. Schon früh powerten die Senioren los
wie Exodus an einem Thrash Metal Festival. Die erste Ecke für die Titanen in
weiss hatte es in sich: Irgendwie wurde HP angeschossen, die Kugel landete 3m
vor der Torlinie, es war eine windstille und glasklare Nacht, Reto von
Rickenbach hämmerte drauflos, aber irgendwas ging irgendwie irgendwo dazwischen
und verhinderte den Ausgleich. Ärgerlich.
Eine rüde Attacke der Schwyzer in der 50 Minute erwärmten
die Gemüter zutiefst. Jetzt war Pfiff im Spiel.
Nur eine Zeigerumdrehung später herrschten Kommunikationsprobleme
in der Ibächler Hintermannschaft, worauf 3 Schwyzer Bianchi und Achermann zum
Tanz baten. Alleine gegen die letzten Mohikaner war es den Angreifer vergönnt,
aus der Überzahlt Kapital zu schlagen. Achermann liess wiederum nichts
anbrennen und krallte sich die Pille.
Der immer stärker werdende Beni Baby Nideröst dribbelte und
vollführte Rechtsaussen Kunststücke für ein „Best of Football Skillz“-Youtube-Video
und flankte in die Mitte. Schöbe löste sich von seinen 7 Bewachern und nahm die
Flanke vom Penaltypunkt volley. BOOOM!! Wie ein Strich zischte der Ball herrlich
in den rechten Winkel. Der Goalie und das Tornetz waren ohne jegliche Chance.
Ausgleich 2-2.
Wo ist denn Pamela Anderson, wenn man sie denn einmal
braucht? Der SCS schwamm dermassen, dass er eine Rettungsschwimmerin dringend
notwendig gehabt hätte. Die Lokalmatadore drehten auf und auch der Spassfaktor
auf der Auswechselbank war hochklassig.
Mysteriös blieb die Partie so oder so, auch weil Social
Media und die Gerüchteküche über die berufliche Entfaltung eines Schwyzers aus
den Fugen gerieten. Handelt es sich um einen Myrmekologe? Oder einen
Kanalreiniger? Anders liess sich seine Affinität für das Liegen auf dem Boden
nicht erklären.
In der 67 Minute übernahm Inderbitzin Verantwortung, spielte
einen langen Zuckerpass auf Brogle, der die Linie runtersauste, sodass er Bolt
in einem 100m Sprint 110m abgenommen hätte, bewies Riquelme-esque Übersicht und
bediente Schöbe im Zentrum. Mit Dampf anbrausend, packte er seinen rechten
Hammer aus, startete seinen Raketentest aus exakt 17,63m und bugsierte den Ball
in den rechten Winkel. HOLY SHIT BATMAN! HATTRICK! 3-2 Ibach. Die Schöbe-Show erreichte
einen neuen Höhenpunkt.
10 Minuten vor Schluss wechselte Coach Rogerios Suter seine
letzte Wunderwaffe ein: sich selbst.
Die Herren um Nideröst, Dörig und Schöbe zelebrierten schöne
Kombos und liessen Ball und Gegner laufen.
Kaum auf dem Platz, stellte Rogerios Suter sein Können unter
Beweis. Als Stürmer aufgestellt, wurde er ausserhalb des Strafraumes
angespielt. Was tun? A. schiessen, B. passen oder C. zaubern? Natürlich C. Dies
ist schliesslich auch ein echtes Spiel und nicht Disney World..
Alleine gegen die ganze Schwyzer Abwehr vernaschte er zuerst
das komplette Mittelfeld und die defensiv arbeitenden Stürmer. Dann standen die
Abwehrspieler auf dem Menü: Wie Moses damals das Rote Meer teilte, spaltete
Rogerios die Abwehrreihe der Schwyzer. Wie durch eine magische Kraft leitend liefen
die Verteidiger zur Seite und eröffneten Rogerios Platz um bequem durch die Mitte
zu wandern, worauf er alleine vor dem Torwart lässig zum 4-2 Endstand einschob.
Eine andere Hypothese besagt, Rogerios hätte seinen Ulti oder Sith-Fähigkeiten
eingesetzt. Eine wissenschaftliche Nachuntersuchung konnte für keine Theorie
schlüssige Beweise liefern.
Dank einer Leistungssteigerung und Kampf – und der Magie von
Schöbe und Rogerios – konnte der angestrebte Derbysieg realisiert werden.
Endstand: 4-2
Tore: Schöbe 3x, Rogerios
Ibach: Aufstellung