Montag, 10. April 2017

25.03.2017 Testspiel: FC Ibach Senioren 30+ vs SC Schwyz



Eine erneute Auflage um die Vorherrschaft im Talkessel und um den Titel Meister in der Gemeinde Schwyz präsentierte sich am 25.03.2017 im Wintersried in Ibach.

Die äusseren Bedingungen präsentierten sich zum Derbyhit äusserst divergent: die letzten Sonnenstrahlen trafen kurz vor Anpfiff noch die gelenkfeindliche Unterlage aka den Kunstrasen. Die Anhänger der beiden Mannschaften mussten noch im Stau gestanden haben, von Ausserirdischen entführt oder von Chuck Norris KO geschlagen worden sein, anders liess ich der geringer Zuschaueraufmarsch nicht erklären.

Mit einem tiefen Griff in die Trickkiste vollführte der FCI Coach Suter ein noch grösseres Ablenkungsmanöver als David Copperfield, als er die Freiheitsstatue verschwinden liess: HP Kiener startete als Flügelspieler. 

Das Chaos und die Anarchie beim Anspiel innerhalb der Mannschaft des SC Schwyz spürten sogar irgendwelche Rebellen im Amazonas, welche beflügelt daraufhin in einem verlassenen Dorf eine Revolte anzettelten.

Bereits nach 2 Minuten zauberte der Neoflügelflitzer Kiener zum ersten Mal. Im Stile von Rivaldo liess er mit einem technisch versierten Trick gleich zwei Gegner ins Leere laufen und zog aus rund 17,483m ab. Der giftige Aufsetzer entschärfte der SCS Goalie allerding tadellos.

Die Hausherren agierten in den ersten 10 Minuten gefährlicher und diktierten das Spieldiktat. Wenige Sekunden nach jener Feststellung nahm sich ein Schwyzer ein Herz und schoss – völlig verblüffend – aus 40m über das Tor. In der NFL hätte der Kick 3 Punkte eingeheimst.

Nach einer Viertelstunde sorgte Dörig für eine erste Tempoverschärfung. In der eigenen Hälfte fing er einen Pass ab, zündete den Turbo und sprintete über das halbe Feld, um vor dem gegnerischen Sechzehner Schöbe zu bedienen. Der Abschluss landete erneut in den Fängen des Torhüters.

Praktisch im Gegenzug lancierte Schwyz ihren Flügelspieler mit einem weiten Zuspiel, der an der Linie entlang lief und in die Mitte flankte, wo ein Schwyzer goldrichtig mitgelaufen war und zum 0-1 einnickte.

Sichtlich erbost vollzog Schöbe nach 20 Minuten einen Gewaltakt, der gegen ziemlich alle Menschenrechtskonventionen und humanistischen Grundsätze verstiess: Mit einer Granate aus 18m deckte er den Keeper ein, welche durch die Explosion des Balles das Geschoss nicht zu halten vermochte und abprallen liess, worauf die Kugel zurück zu seinem Meister fand, Schöbe, und er erneut losfeuerte und das Leder schliesslich, im zweiten Versuch, durch die Hände des Keepers reindrückte. Tor Ibach: 1-1!

Das Spiel gestaltete sich ruppiger. Vor allem die Gäste empfanden die Partie als Angelegenheit um ihre Leben-oder-Tod-Attitüde voll auszuleben und packten regelmässig Sensen und Hammer aus.

Für eine Sekunde stand die Welt still, die Erde drehte sich weder um die eigene Achse noch rotierte sie um die Sonne, sondern das ganze Universum sah sich an, wie nach 25 Minuten ein weiter Ball in den Rücken der Gladiatoren gelang und ein Schwyzer alleine auf Keeper Achermann losstürmte. Doch der Teufelskerl Achermann blieb cool und rettete seine Mannschaft mit einer tollen Parade.

Ein Praxistest des Gehäuses erlaubte sich Kiener. Nach einer halben Stunde prüfte er aus spitzem Winkel die Haltbarkeit des Torpfostens. Ein Schuss ans Aussengehäuse konnte das Tor nicht zum Einsturz bewegen.

Nach und nach häuften sich die Chancen auf Seite der Ibächler. Kurz vor der Pause begeisterten die Muotakicker mit Jogo Bonito: schönes Kurzpassspiel und Kombinationsfussball. In Ertrag konnte der Aufwand noch nicht umgemünzt werden.

Praktisch mit dem Halbzeitpfiff flankte ein Schwyzer von rechts in den Strafraum und fand in der Luft erneut einen Abnehmer. Kopfballtreffer 1-2 Schwyz.

Bestrebt und gewillt das Ding noch zu gewinnen kamen die Ibächler aus den nicht vorhandenen Kabinen. Schon früh powerten die Senioren los wie Exodus an einem Thrash Metal Festival. Die erste Ecke für die Titanen in weiss hatte es in sich: Irgendwie wurde HP angeschossen, die Kugel landete 3m vor der Torlinie, es war eine windstille und glasklare Nacht, Reto von Rickenbach hämmerte drauflos, aber irgendwas ging irgendwie irgendwo dazwischen und verhinderte den Ausgleich. Ärgerlich.

Eine rüde Attacke der Schwyzer in der 50 Minute erwärmten die Gemüter zutiefst. Jetzt war Pfiff im Spiel.

Nur eine Zeigerumdrehung später herrschten Kommunikationsprobleme in der Ibächler Hintermannschaft, worauf 3 Schwyzer Bianchi und Achermann zum Tanz baten. Alleine gegen die letzten Mohikaner war es den Angreifer vergönnt, aus der Überzahlt Kapital zu schlagen. Achermann liess wiederum nichts anbrennen und krallte sich die Pille.

Der immer stärker werdende Beni Baby Nideröst dribbelte und vollführte Rechtsaussen Kunststücke für ein „Best of Football Skillz“-Youtube-Video und flankte in die Mitte. Schöbe löste sich von seinen 7 Bewachern und nahm die Flanke vom Penaltypunkt volley. BOOOM!! Wie ein Strich zischte der Ball herrlich in den rechten Winkel. Der Goalie und das Tornetz waren ohne jegliche Chance. Ausgleich 2-2.

Wo ist denn Pamela Anderson, wenn man sie denn einmal braucht? Der SCS schwamm dermassen, dass er eine Rettungsschwimmerin dringend notwendig gehabt hätte. Die Lokalmatadore drehten auf und auch der Spassfaktor auf der Auswechselbank war hochklassig.

Mysteriös blieb die Partie so oder so, auch weil Social Media und die Gerüchteküche über die berufliche Entfaltung eines Schwyzers aus den Fugen gerieten. Handelt es sich um einen Myrmekologe? Oder einen Kanalreiniger? Anders liess sich seine Affinität für das Liegen auf dem Boden nicht erklären.

In der 67 Minute übernahm Inderbitzin Verantwortung, spielte einen langen Zuckerpass auf Brogle, der die Linie runtersauste, sodass er Bolt in einem 100m Sprint 110m abgenommen hätte, bewies Riquelme-esque Übersicht und bediente Schöbe im Zentrum. Mit Dampf anbrausend, packte er seinen rechten Hammer aus, startete seinen Raketentest aus exakt 17,63m und bugsierte den Ball in den rechten Winkel. HOLY SHIT BATMAN! HATTRICK! 3-2 Ibach. Die Schöbe-Show erreichte einen neuen Höhenpunkt.

10 Minuten vor Schluss wechselte Coach Rogerios Suter seine letzte Wunderwaffe ein: sich selbst.
Die Herren um Nideröst, Dörig und Schöbe zelebrierten schöne Kombos und liessen Ball und Gegner laufen. 

Kaum auf dem Platz, stellte Rogerios Suter sein Können unter Beweis. Als Stürmer aufgestellt, wurde er ausserhalb des Strafraumes angespielt. Was tun? A. schiessen, B. passen oder C. zaubern? Natürlich C. Dies ist schliesslich auch ein echtes Spiel und nicht Disney World..

Alleine gegen die ganze Schwyzer Abwehr vernaschte er zuerst das komplette Mittelfeld und die defensiv arbeitenden Stürmer. Dann standen die Abwehrspieler auf dem Menü: Wie Moses damals das Rote Meer teilte, spaltete Rogerios die Abwehrreihe der Schwyzer. Wie durch eine magische Kraft leitend liefen die Verteidiger zur Seite und eröffneten Rogerios Platz um bequem durch die Mitte zu wandern, worauf er alleine vor dem Torwart lässig zum 4-2 Endstand einschob. 

Eine andere Hypothese besagt, Rogerios hätte seinen Ulti oder Sith-Fähigkeiten eingesetzt. Eine wissenschaftliche Nachuntersuchung konnte für keine Theorie schlüssige Beweise liefern.

Dank einer Leistungssteigerung und Kampf – und der Magie von Schöbe und Rogerios – konnte der angestrebte Derbysieg realisiert werden.

Endstand: 4-2
Tore: Schöbe 3x, Rogerios
Ibach: Aufstellung