Neue Saison, neues Glück. Ob sich diese alte
Indianerweisheit behaupten wird, steht noch in den Sternen. Ob uns der
mächtige Regenbogen, der majestätisch über den Gerbihof thronte, die
Sterne vom Himmel holen wollte?
Die Vorzeichen standen gut: Ein frisch gemähter Rasen, Vorfreude auf das
erste Testspiel und ein gemütlicher Sommerabend, Volk, was möchtest du
mehr? Natürlich das Comeback von Mr. Fairplay Eusebio Gasser, das
einfach alles und jeden in den Schatten zu stellen schien.
Die Devise von Coach Achermann lautete zielstrebig: Das Wesen der Kondition zu erforschen.
Gleich von Beginn an zeigten sich die Ibächler von ihrer raffinierten
Seite. Rasenschach und taktische Finessen definierten die Anfangsphase.
Das Heimteam sollte sich folgerichtig die ersten Chancen herausspielen.
Auf der linken Aussenbahn sprintete der eifrige Inderbitzin auf und ab.
Ab und zu fand der Ball sogar den Weg zu ihm, sodass ein erster Vorstoss
den Küssnachter Strafraum im Angst und Schrecken versetzte. Sein erster
Abschluss konnte der Torwart abprallen lassen, im Stile eines
italienischen Maestros verzauberte Inderbitzin mit einer schönen
bicicletta sämtliche Rüstungen und Gegenstände. Leider parierte der
Schlussmann erneut.
Ungewöhnlich viele Corner erspielten sich die lauffreudigen Gladiatoren -
zur Konsternation aller. Daraus resultierte freilich nur eine
Möglichkeit, die indessen nicht genauer beschrieben werden möchte.
Der Gast aus Küssnacht verstand sich als Spielverderber. Nach einer
Viertelstunde wiederfand sich ein Küssnachter alleine vor Achermann und
schoss humorlos aus geschätzten 15m unhaltbar 8.9 cm unter den Winkel.
Tor 0-1.
Unverfroren versuchten die Titanen den Rückstand wettzumachen und ihrem
Ruf gerecht zu werden. Schliesslich erhöhte die Gastmannschaft auf 0-2.
"Jetzt erst recht", brüllte ein älterer Mann von seinem Balkon aufs
Spielfeld herab, auf die Frage von seinem Göttibub, welcher Stirb
langsam Teil denn der beste sei.
Noch immer unerschrocken präsentierte sich die Achermann-Elf. Weder
Bammel noch Schiss vor einer Niederlage oder des Publikum's Zorn,
sondern wie angeschlagene und verwundete Gladiatoren, die zufrieden die
Reise in den Olymp herbeisehnen.
Blunschy über rechts, zog gleich drei Verteidiger auf sich, wie Bienen,
die sich auf eine Blume stürzen, dribbelte und sah auf der linken Seite
Reto von Rickenbach, auf den Pass wartend, ganz alleine und verlassen.
Schöner Pass in den Lauf, von Rickenbach lief alleine Richtung Tor und
liess von halblinks seinem präzisen Schuss freien Lauf. Bäm…
Anschlusstreffer. 1-2!
Pausenstand: Ibach 1, Küssnacht 2.
In der Kabine putzten die Titanen ihre Waffen und beschworen den
Teamgeist, der die Batterien der ganzen Mannschaft mit einem Superzündi
frisierte.
Geladen und voller Tatendrang schwebten die Athleten auf den heiligen
Rasen zurück, um eine bessere Fortsetzung (zum Spiel) als The Dark
Knight zu verwirklichen.
Nur noch ein Team konnte den Ball für sich beanspruchen. Die
Achermann-Truppe zeigte, wieso ein Heimspiel zur Höllenqual für den
Gegner verkommen konnte.
Chancen und exzellente Kombinationen im Minutentakt. Die
Mittelfeldkünstler Schelbert und Reichlin duellierten sich mit
Zuckerpässen, schönen Finten und Distanzschüssen.
Kurze Zeit später wagte Bianchi einen Vorstoss. Er vernaschte den ersten
Gegenspieler, dann liess er den zweiten Küssnachter stehen, beobachte
und inspizierte den Schlussmann, erachtete seine Spielweise als
ungenügend gründlich, da er zu weit vor dem eigenen Kasten gestanden
hatte. Bianchi, das Schlitzohr, liess sich nicht zwei Mal bitten und
schenkte dem Keeper ein Tor ein. Magischer Schuss aus der zweiten Reihe
über den letzten Mann hinweg.
Toller Ausgleich! 2-2!
Längst verdient und überflüssig.
Der Druck liess nicht nach, wie nach einer grossen Mahlzeit roter Bohnen
und einer würzig, rassig scharfen mexikanischen Sauce. Im Gegenteil,
die Ibächler agierten fast erdrückend.
In der gefühlten 65. Min den gezählten 17 Corner für die
spielbestimmende Mannschaft. Hohe Flanke in den Strafraum, ein
Verteidiger klärte mit seinem Kopf, der Ball sprang hoch, höher und
sollte etwa auf der Höhe der Strafraumgrenze den Boden wieder erreichen.
Sollte, denn die Kugel hatte ihre Rechnung definitiv ohne Marty
gemacht. Entschlossen und bereit, wie ein Mann mit einem Plan, stand er
da und haute das Ding volley, zwischen zwei Verteidigern hindurch, in
die linke, untere Torecke. Führung 3-2!
Sogar der Schiri gratulierte Marty zu seinem ersten 5. Liga Treffer.
Die Gäste kamen nur noch spärlich in Achermann'sche Gewässer. Eine
Flanke wurde unglücklich von einem Muotadörfler ins eigene Netz
abgelenkt. 3-3. Diese faire Geste versprach noch mehr Spannung!
Auf ins Getümmel. Reichlin hebelte mit einem mirakulösen Pass die ganze
Hintermannschaft aus, jedoch konnte Blunschy nicht reüssieren. Die
starken Flügelzangen um Blunschy und Reto von Rickenbach beschäftigten
die Küssnachter und Klimaforscher im Sekundentakt.
Ein weiter Auskick verlängerte Marty mit seinem Genick, Ngo packte die
Möglichkeit beim Schopf und tauchte alleine im Strafraum auf. Der Goalie
hielt den ersten Abschlussversuch, dabei gesellten sich noch zwei
Verteidiger zur gemütlichen Ich-schiesse-jetzt-ein-Tor-Runde dazu,
verursachten zusätzliche Tumulte und trotzdem befreite sich der Ball
irgendwie aus dem Chaos.
Da lag er, in seiner ganzen Pracht. Ein Prachtkerl von einem Ball.
Alleine gelassen, doch schmerzlichst vermisst. Marty konnte der
Anziehungskraft des Balles nicht widerstehen - er reagierte am
schnellsten und beförderte ihn aus 6 m mit links ins linke Ängeli. 4-3
!!!
Auf einen Tanz mit dem Schicksal wollten sich die Rigi-Kicker nicht
einlassen, deshalb liessen sie Reto Von Rickenbach abermals gewähren.
Wie in einem Videospiel frass er Kilometer um Kilometer an der
Seitenlinie auf und ab, bis er gefährlich vors Tor zog. Mit einem satten
Schuss prüfte er den rechten Innenpfosten, der zufrieden den Ball ins
Tor weiterleitete.
5-3 baby!
Die Offensive vergab noch weitere Chancen grosszügig. Bei 5 Kisten durfte man sicherlich ein Auge zudrücken.
Mehrere Highlights möchte der Schreiberling an dieser Stelle noch einmal
besonders hervorheben: 5 Tore (eigentlich 6) in einem Spiel, 0-2 im
Hintertreffen - 5-3 gewonnen. Eusebio mit Comeback.
Endstand: Ibach vs Küssnacht 5:3 (1:2)
Tore: 2x Reto von Rickenbach, Bianchi, 2 x Marty
Ibach: Achermann, G-Unit, Flavio
von Rickenbach, Bruno von Rickenbach, Bianchi, Blunschy, Schelbert,
Reichlin, Inderbitzin, Schönbächler, Kaiser Kiener, Reto von Rickenbach,
Marty, Ngo
Fazit: Hat Spass gemacht. Erste Tore von Marty im 3b Dress.
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