Sonntag, 3. April 2016

03.06.2012 Meisterschaft: FC Brunnen vs Ibach 3b

Am 3. Juni 2012 komponierte Jörg Achermann ein Epos, das verschiedenartige Einzelheiten eindrucksvoll zusammenwirken liess, um so eine reiche Gesamtheit an gewaltiger Fülle zu erschaffen.

Dieses Spiegelbild seiner taktischen Gewieftheit und strategischen Raffinesse wird als 12-10 Sinfonie noch lange in den Köpfen der Gladiatoren und in den Katakomben der Brunner-Hof-Bar herumgeistern.

Andere Typen wie Beethoven, Haydn oder Mozart hätten das ganze Stück nicht besser in 4 Sätzen kunstvoll zusammengesetzt. Ich meine, wer von den oben genannten Herren musste schon einmal solch ein Husarenstück vollbringen und seine Mannschaft auf einen Derbykrieg vorbereiten?

Jenes kühne Unterfangen erfordert Nerven aus Stahl, Einfühlvermögen einer Zahnfee und Gandalf’s Weisheit.

Die heutigen 4 Sätze zum glorreichen Triumphzug:

Defensive: Vielleicht das kleinste Zahnrädchen in der heutigen Siegesmaschinerie. Nicht, weil etwa die Verteidiger oder der Torhüter einen schlechten Tag erwischt hätten, nicht etwa, weil einzelne defensive Titanen weniger Ballberührungen zu beklagen hatten als Paris Hilton an einem Abend (Bäll... tscheggsch?), oder weil etwa die eine oder andere Frisur im Eifer des feuchtwarmen Klimas ausser Form gekämmt wurde. Ausser einem Mortal-Kombat-Kick von Bianchi, der mit einem Trick den Ball erzwang und gleichzeitig den Gegner für 10 Sekunden einfror, spielte die Muotadefensive erfrischend unspektakulär. Zu heiss war es in der Gasthälfte, deshalb spielte sich das Geschehen mehrheitlich vor dem Kasten der Brunner ab. Mit anderen Worten: Heute gab es nichts zu tun.

Einen Schuss der Brunner verzeichnete der Statistikmann.

Nichtsdestotrotz besiegte Achermann den linken Pfosten in einer Partie Rasenschach, Phil Suter dribbelte zum Spass als letzter Mann und Flavio von Rickenbach gewann einen Smart im Sonntagsbingo.

Coolness „it-Faktor“: Unbesiegbar war wohl schon die exzellente Stimmung auf der Bank vor dem Kick. Spass, Spielfreude und Leidenschaft versprüten die Jungs von Achermann. Coole Kombinationen und frische Tricks erfreuten die Kundschaft, heisse T-Shirts die Spieler. Witzige und kreative Sprüche amüsierten die sitzenden Gladiatoren.

Als dann in der 43. Minute Marty in bester LeBron James Manier das runde Leder zurück ins Feld warf, riss es auch die Senioren von ihren Sitzen.

6 Asse für ein Halleluja: Titelgarant Gasser forderte schon vor dem Spiel eine Pressekonferenz, um auch den zahlreichen Fans aus den östlichen, asiatischen und afrikanischen Räumen zu verkünden, dass er heute über 6 Asse im Ärmel verfüge. Bestückt mit Gamblerschuhe und Pokerface verzockte sich der werte Gentleman auch nicht. Bereits nach 5 Minuten in der zweiten Halbzeit stachen zwei Asse zu.

„Vier Fäuste für einen Gasser“ skandierten die Ibach Ultras.

Offensive : Bereits nach zwei Minuten flogen die ersten Flanken durch den Brunner Sechzehner. Nur einen Augenblick später kombinierten sich Reto von Rickenbach, B-Dog und Inderbitzin feucht fröhlich durch die Brunner Hintermannschaft.

Diverse Corner und Schrecksekunden im Fünfer resultierten aus der Spielfreude der Gäste. Reichlin streichelte das Lattenkreuz nach einer grandiosen Direktabnahme schon nach nur 5 gespielten Minuten. Ob das wohl Liebe auf den ersten Touch war?

Das Angriffsfurioso fand weiter seinen Lauf in Cornel Suter’s langem Ball auf Planzer, der seinen Bewacher lässig aussteigen liess und dann doch beim Heimgoalie seinen Meister fand.

Der Angriffsfussball zelebrierte in der 13. Minuten seinen vorläufigen Höhenpunkt: In der Mitte erhielt B-Dog den Ball, spielte ihn nach aussen zu Blunschy. Die Flügelfräse sprintete die rechte Seite runter und legte den Ball quer auf. Bazel reüssierte im Strafraum von dieser zuckersüssen und schmelzhonigwarmen Vorlage. 1-0!!

In der Zwischenzeit liessen Inderbitzin und Reto von Rickenbach nichts unversucht und luchsten den Aussenverteidigern mehrere Male den Ball ab. Stets passten sie das runde Ding gefährlich in den Strafraum. Leider zog der Ballfänger hinter dem Kasten den Ball jeweils irgendwie magisch an. Die ganze Offensive schaltete einen Gang runter, ausser Reichlin, der im Anspielkreis den Ball verlangte und dann alleine durch die Mitte zischte. Bei seinem Gewaltsschuss musste der Torhüter eingreifen. Der anschliessende Eckball verursachte erneute Panik im Strafraum und in allen Discos im Umkreis von 10 km: Der aufgerückte Phil Suter bearbeitete das runde Teil der Begierde so stark, dass es Richtung Tor donnerte. Ein Brunner Spieler klärte in allerletzten Sekunde auf der Linie.

Man munkelte nach dem Spiel zweierlei : erstens, dass sich der Ball eventuell vollumfänglich hinter die feindlichen Linien kämpfen konnte und zweitens, dass sich der tapfere, aber sichtlich verwirrte Brunner nach dem harten Zusammenstoss nun als Klosterfrau ausgibt. Die Offiziellen kommentierten das Gerücht nicht.

Eine Zeigerumdrehung danach zeigte Bazel bei einem Seitenwechsel. Pass in die Mitte, Planzer irritierte mit einem Täuschungsmanöver Gegner und Wetter, Blunschy nahm dankend an und tauchte alleine vor dem Tormann auf. Lässig schob er zum 2-0 ein. 2-0!!!

Auch nach dem Seitenwechsel befanden sich die Ibächler weiterhin im Besitz des Blues.

Der omnipräsente, kaum zu stoppende, alles überstrahlende, lauffreudige, lächelnde, kolossale, brilliante, erstklassige, fantastische, affengeile oder Mega-Reto von Rickenbach schwebte am linken Flügel Richtung Tor. An der Strafraumecke und Grenze zur Legalität packte er seine Bombe raus: Seinen linken Superhammer gepaart mit einem Schuss. Wie ein Strich flog er in die hohe Torecke. Ein Strich durch die Rechnung vermochte kein Torhüter oder Wand der Welt zu machen. Dieser Schuss würde sogar den Strich an der Zürcher Langstrasse bereichern. Im Ernst, jener Strich verschönert alle Striche der Welt! 95 km/h und kein Schlussstrich in Sicht. 3-1!

In der 50. Minute wurde HP Kaiser angespielt, der mit einer Täuschung alle denken liess, dass er sich im Uhrzeigersinn um seine eigene Achse drehen würde, aber in Wirklichkeit sich im Gegenuhrzeigersinn kreiste und mit seinem linken Fuss den Torhüter prüfte. Doch der Goalie konnte den Ball nur zur Seite klären, wo Abwehrpatron Flavio von Rickenbach goldrichtig seine Freizeit verbrachte und zum 4-1 abstaubte.

HP Kaiser servierte den Zaungästen eine weitere Nachspeise. Nicht nur protzte er mit seiner Jonglierkunst, sondern verputzte auch gleich seinen Gegenspieler und drehte sich wiederum gekonnt um die Erdachse. Sein Geschoss verfehlte das Ziel nur knapp.

In der 59. Minute zeigte er ein Herz für die Brunner und wollte das Heimteam nicht komplett der Lächerlichkeit preisgeben. Alleine vor dem Tor schoss er brüderlich und fair den Torwart an. In des Kaiser’s Fussstapfen traten noch weitere: gleich am Laufmeter wurden Chancen vergeben: Neben, über, weit neben, unter, wieder über das Tor, dann wieder Torhüterparaden etc. Alleine vor dem Torhüter, alleine gegen die Welt, alleine gegen alle, alleine gegen das Phantom etc.

Das Katz-und-Maus-Spiel fand kurz vor Schluss einen erneuten Höhepunkt: Schelbert traf die Kugel nicht wunschgemäss, was zur Folge hatte, dass der Ball gefährlich auf’s Tor geflogen kam. Bäm.. die Latte klärte für den geschlagenen Torwart. Der Nachkopfball konnte Phil Suter nicht nutzen.

Endstand: Brunnen vs. Ibach 1-4 (1-2)

Tore: Bazel, Blunschy, Reto von Rickenbach, Flavio von Rickenbach

Ibach: Achermann, Bianchi, Phil Suter, Cornel Suter, Inderbitzin, Blunschy, B-Dog, Reichlin, Reto von Rickenbach, Bazel, Planzer, Kaiser HP, Schelbert, Lüönd, Christoph Suter, Ngo, Flavio von Rickenbach.

Pimp of the Day: Reto von Rickenbach

Fazit: Erfolgscoach Gasser und die neue göttliche Maisgold Kleidung beflügeln die Gladiatoren weiterhin. Nicht nur wurden 3 Punkte gewonnen und der Gegner vorgeführt, sondern auch diverse Brunnen Bars geplündert. Besten Dank für den schönen Ausflug an einem Sonntagnachmittag. Noch immer ungeschlagen im neuen Dress.

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