Am 3. Juni 2012 komponierte Jörg Achermann ein
Epos, das verschiedenartige Einzelheiten eindrucksvoll zusammenwirken
liess, um so eine reiche Gesamtheit an gewaltiger Fülle zu erschaffen.
Dieses Spiegelbild seiner taktischen Gewieftheit und strategischen
Raffinesse wird als 12-10 Sinfonie noch lange in den Köpfen der
Gladiatoren und in den Katakomben der Brunner-Hof-Bar herumgeistern.
Andere Typen wie Beethoven, Haydn oder Mozart hätten das ganze Stück
nicht besser in 4 Sätzen kunstvoll zusammengesetzt. Ich meine, wer von
den oben genannten Herren musste schon einmal solch ein Husarenstück
vollbringen und seine Mannschaft auf einen Derbykrieg vorbereiten?
Jenes kühne Unterfangen erfordert Nerven aus Stahl, Einfühlvermögen einer Zahnfee und Gandalf’s Weisheit.
Die heutigen 4 Sätze zum glorreichen Triumphzug:
Defensive: Vielleicht das
kleinste Zahnrädchen in der heutigen Siegesmaschinerie. Nicht, weil etwa
die Verteidiger oder der Torhüter einen schlechten Tag erwischt hätten,
nicht etwa, weil einzelne defensive Titanen weniger Ballberührungen zu
beklagen hatten als Paris Hilton an einem Abend (Bäll... tscheggsch?),
oder weil etwa die eine oder andere Frisur im Eifer des feuchtwarmen
Klimas ausser Form gekämmt wurde. Ausser einem Mortal-Kombat-Kick von
Bianchi, der mit einem Trick den Ball erzwang und gleichzeitig den
Gegner für 10 Sekunden einfror, spielte die Muotadefensive erfrischend
unspektakulär. Zu heiss war es in der Gasthälfte, deshalb spielte sich
das Geschehen mehrheitlich vor dem Kasten der Brunner ab. Mit anderen
Worten: Heute gab es nichts zu tun.
Einen Schuss der Brunner verzeichnete der Statistikmann.
Nichtsdestotrotz besiegte Achermann den linken Pfosten in einer Partie
Rasenschach, Phil Suter dribbelte zum Spass als letzter Mann und Flavio
von Rickenbach gewann einen Smart im Sonntagsbingo.
Coolness „it-Faktor“: Unbesiegbar
war wohl schon die exzellente Stimmung auf der Bank vor dem Kick.
Spass, Spielfreude und Leidenschaft versprüten die Jungs von Achermann.
Coole Kombinationen und frische Tricks erfreuten die Kundschaft, heisse
T-Shirts die Spieler. Witzige und kreative Sprüche amüsierten die
sitzenden Gladiatoren.
Als dann in der 43. Minute Marty in bester LeBron James Manier das runde
Leder zurück ins Feld warf, riss es auch die Senioren von ihren Sitzen.
6 Asse für ein Halleluja:
Titelgarant Gasser forderte schon vor dem Spiel eine Pressekonferenz, um
auch den zahlreichen Fans aus den östlichen, asiatischen und
afrikanischen Räumen zu verkünden, dass er heute über 6 Asse im Ärmel
verfüge. Bestückt mit Gamblerschuhe und Pokerface verzockte sich der
werte Gentleman auch nicht. Bereits nach 5 Minuten in der zweiten
Halbzeit stachen zwei Asse zu.
„Vier Fäuste für einen Gasser“ skandierten die Ibach Ultras.
Offensive : Bereits nach zwei
Minuten flogen die ersten Flanken durch den Brunner Sechzehner. Nur
einen Augenblick später kombinierten sich Reto von Rickenbach, B-Dog und
Inderbitzin feucht fröhlich durch die Brunner Hintermannschaft.
Diverse Corner und Schrecksekunden im Fünfer resultierten aus der
Spielfreude der Gäste. Reichlin streichelte das Lattenkreuz nach einer
grandiosen Direktabnahme schon nach nur 5 gespielten Minuten. Ob das
wohl Liebe auf den ersten Touch war?
Das Angriffsfurioso fand weiter seinen Lauf in Cornel Suter’s langem
Ball auf Planzer, der seinen Bewacher lässig aussteigen liess und dann
doch beim Heimgoalie seinen Meister fand.
Der Angriffsfussball zelebrierte in der 13. Minuten seinen vorläufigen
Höhenpunkt: In der Mitte erhielt B-Dog den Ball, spielte ihn nach aussen
zu Blunschy. Die Flügelfräse sprintete die rechte Seite runter und
legte den Ball quer auf. Bazel reüssierte im Strafraum von dieser
zuckersüssen und schmelzhonigwarmen Vorlage. 1-0!!
In der Zwischenzeit liessen Inderbitzin und Reto von Rickenbach nichts
unversucht und luchsten den Aussenverteidigern mehrere Male den Ball ab.
Stets passten sie das runde Ding gefährlich in den Strafraum. Leider
zog der Ballfänger hinter dem Kasten den Ball jeweils irgendwie magisch
an. Die ganze Offensive schaltete einen Gang runter, ausser Reichlin,
der im Anspielkreis den Ball verlangte und dann alleine durch die Mitte
zischte. Bei seinem Gewaltsschuss musste der Torhüter eingreifen. Der
anschliessende Eckball verursachte erneute Panik im Strafraum und in
allen Discos im Umkreis von 10 km: Der aufgerückte Phil Suter
bearbeitete das runde Teil der Begierde so stark, dass es Richtung Tor
donnerte. Ein Brunner Spieler klärte in allerletzten Sekunde auf der
Linie.
Man munkelte nach dem Spiel zweierlei : erstens, dass sich der Ball
eventuell vollumfänglich hinter die feindlichen Linien kämpfen konnte
und zweitens, dass sich der tapfere, aber sichtlich verwirrte Brunner
nach dem harten Zusammenstoss nun als Klosterfrau ausgibt. Die
Offiziellen kommentierten das Gerücht nicht.
Eine Zeigerumdrehung danach zeigte Bazel bei einem Seitenwechsel. Pass
in die Mitte, Planzer irritierte mit einem Täuschungsmanöver Gegner und
Wetter, Blunschy nahm dankend an und tauchte alleine vor dem Tormann
auf. Lässig schob er zum 2-0 ein. 2-0!!!
Auch nach dem Seitenwechsel befanden sich die Ibächler weiterhin im Besitz des Blues.
Der omnipräsente, kaum zu stoppende, alles überstrahlende, lauffreudige,
lächelnde, kolossale, brilliante, erstklassige, fantastische,
affengeile oder Mega-Reto von Rickenbach schwebte am linken Flügel
Richtung Tor. An der Strafraumecke und Grenze zur Legalität packte er
seine Bombe raus: Seinen linken Superhammer gepaart mit einem Schuss.
Wie ein Strich flog er in die hohe Torecke. Ein Strich durch die
Rechnung vermochte kein Torhüter oder Wand der Welt zu machen. Dieser
Schuss würde sogar den Strich an der Zürcher Langstrasse bereichern. Im
Ernst, jener Strich verschönert alle Striche der Welt! 95 km/h und kein
Schlussstrich in Sicht. 3-1!
In der 50. Minute wurde HP Kaiser angespielt, der mit einer Täuschung
alle denken liess, dass er sich im Uhrzeigersinn um seine eigene Achse
drehen würde, aber in Wirklichkeit sich im Gegenuhrzeigersinn kreiste
und mit seinem linken Fuss den Torhüter prüfte. Doch der Goalie konnte
den Ball nur zur Seite klären, wo Abwehrpatron Flavio von Rickenbach
goldrichtig seine Freizeit verbrachte und zum 4-1 abstaubte.
HP Kaiser servierte den Zaungästen eine weitere Nachspeise. Nicht nur
protzte er mit seiner Jonglierkunst, sondern verputzte auch gleich
seinen Gegenspieler und drehte sich wiederum gekonnt um die Erdachse.
Sein Geschoss verfehlte das Ziel nur knapp.
In der 59. Minute zeigte er ein Herz für die Brunner und wollte das
Heimteam nicht komplett der Lächerlichkeit preisgeben. Alleine vor dem
Tor schoss er brüderlich und fair den Torwart an. In des Kaiser’s
Fussstapfen traten noch weitere: gleich am Laufmeter wurden Chancen
vergeben: Neben, über, weit neben, unter, wieder über das Tor, dann
wieder Torhüterparaden etc. Alleine vor dem Torhüter, alleine gegen die
Welt, alleine gegen alle, alleine gegen das Phantom etc.
Das Katz-und-Maus-Spiel fand kurz vor Schluss einen erneuten Höhepunkt:
Schelbert traf die Kugel nicht wunschgemäss, was zur Folge hatte, dass
der Ball gefährlich auf’s Tor geflogen kam. Bäm.. die Latte klärte für
den geschlagenen Torwart. Der Nachkopfball konnte Phil Suter nicht
nutzen.
Endstand: Brunnen vs. Ibach 1-4 (1-2)
Tore: Bazel, Blunschy, Reto von Rickenbach, Flavio von Rickenbach
Ibach: Achermann, Bianchi, Phil
Suter, Cornel Suter, Inderbitzin, Blunschy, B-Dog, Reichlin, Reto von
Rickenbach, Bazel, Planzer, Kaiser HP, Schelbert, Lüönd, Christoph
Suter, Ngo, Flavio von Rickenbach.
Pimp of the Day: Reto von Rickenbach
Fazit: Erfolgscoach Gasser und
die neue göttliche Maisgold Kleidung beflügeln die Gladiatoren
weiterhin. Nicht nur wurden 3 Punkte gewonnen und der Gegner vorgeführt,
sondern auch diverse Brunnen Bars geplündert. Besten Dank für den
schönen Ausflug an einem Sonntagnachmittag. Noch immer ungeschlagen im
neuen Dress.
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