Samstag, 2. Januar 2016

20.10.2011 Meisterschaft: Rotkreuz vs Ibach 3b

Ein eisiger Wind strich durch Mark und Bein – die arktische Kälte fungierte als Vorbote für einen noch frostigeren Winter. An jenem Donnerstagabend, dem 20.10.2011, sollte in Rotkreuz das verschobene Meisterschaftsspiel zwischen den Zugern und uns nachgeholt werden. Jeder Eisbär wäre bei diesen Bedingungen Zuhause geblieben.

Die Gladiatoren massen sich nicht nur mit der frostklirrenden Natur, sondern auch noch mit einem starken Heimteam, welches zu jener Zeit auf dem 3. Tabellenrang thronte.

Auf dem Spielfeld herrschten keine karibischen Zustände: weder Palmen im Wind noch schöne Frauenpobacken in knappen Tangas wedelten hin und her. Die Realität war trist und kalt: Wir befanden uns auf dem Zuger Bruder von der ehrwürdigen Grabacherstätten in Ibach.

Die 3b Kicker entfachten bei Spielbeginn auch kein Feuerwerk, sondern der Gegner nahm die Zügel in die Hand. Schon zu Beginn versuchten sie mit direktem Passspiel und schnellen Kombinationen die Ibächler auszuspielen. Obwohl die Defensive um Cornel und Phil Suter alles im Griff hatte, kamen die anderen Teamkollegen immer den berühmten Schritt zu spät. Die Zweikämpfe und Bälle wurden ständig verloren. Die Zuger hatten, wie Diplomaten in der Nacht, bis zum Strafraum freies Geleit.

Nach grob geschätzten 20 Minuten und einer grossen Chance für Rotkreuz tauten die anderen Akteure langsam aber sicher auf.

Der Kampf sollte nun beginnen. Den Aussenverteidigern wurde nach und nach der Ball weggeluchst, im Mittelfeld wurden sie von unseren Mittelfeldlöwen Christoph Suter und Bruno Von Rickenbach gefressen.

Es herrschte voll Heiterkeit und Sonnenschein in der Zuger Tiefkühlbox.

Blunschy erfuhr fast grenzenlose Freiheiten, die, als passender Vergleich, sonst nur ein Ex Knacki verstand, der gerade eben aus seiner 50 jährigen Haftstrafe entlassen worden war.

Immer wieder lancierte Blunschy Angriffe über rechts. Nach einer Kombination über Blunschy, Marty und Betschart fand sich letztgenannter vor dem Torkeeper, der mit Hilfe eines Verteidigers die Situation zu klären wusste.

In der Rotkreuz’schen Defensive brennte schon frühzeitig der Weihnachtsbaum. Ständige Ballverluste oder sonstige bizarre Aktionen blieben von den Underdogs ungenutzt.

Noch vor der Pause tauchten die Platzherren noch einmal vor Torhüter Achermann auf. Vorstoss über rechts, Pass in die Mitte, wo ein Zuger ungedeckt die Führung erzielte. Just in einer ibächler Druckphase.
Eine kalte Dusche im noch kälteren Zugerland für die Gäste.

Pause: Rotkreuz 1 Ibach 0.

Gleich nach der Pause erspielten sich die leidenschaftlich kämpfenden Jungs aus Ibach mehrere gute Möglichkeiten. Der lauffreudige Betschart entwischte der steifen Hintermannschaft mehrere Male.

Ein Pass von Marty in den freien Raum bescherte Betschart die nächste Möglichkeit alleine vor dem Schlussmann. Allerdings wurde Betschart knapp ausserhalb des Strafraumes regelwidrig von den Beinen geholt. Der Schiri quittierte das missglückte Tackling mit einer gelben Karte. Bruno Von Rickenbach schoss den Freistoss an der Mauer vorbei, allerdings parierte der Keeper hervorragend.

Kurz darauf lancierte Marty mit einem Pass Christoph Suter, der mit seinem Geschoss noch nicht den Jackpot knackte.

Wenige Minuten später dann der zweite Versuch: Christoph Suter rannte alleine auf den Torwart zu und nutzte die Gelegenheit im Stile eines Eisverkäufers. Oder Profikillers. Oder Eskimos.
Er schob die Kugel eiskalt – kälter als die Nacht (!!!) – gekonnt in die rechte Ecke. Der hochverdiente Ausgleich war perfekt.

Ibach, angeführt vom nimmermüden Captain Bruno Von Rickenbach und seinem Wingman Christoph Suter schlugen jeden im sich aufbauenden Angriff im Keim nieder und eroberten sich Bälle und Ehre im Mittelfeld.

Wie eine Handvoll Jäger, die bereit waren, mit nackten Füssen über heisse Kohle zu laufen, die bereit waren, einen T-Rex zu erledigen, oder einfach bereit waren, zusammen in den Krieg zu ziehen.

Herz, Passion, Leidenschaft, Kampf, jeder für jeden. Jene Schlüsselwörter erwärmten die Gemüter der Gladiatoren.

Eine miserable Abwehr eines Zugers, anstatt den Ball zu stoppen oder nach vorne zu dreschen ging der Schuss wortwörtlich nach hinten los, ermöglichte Betschart alleine vors Tor zu sprinten.
Wieder behielt der Heimtorwart die Oberhand. Eine mirakulöse Abwehr mit dem Fuss verweigerte die Führung.

Das Spiel entwickelte nun Feuer und es breitete sich in Form eines offenenn Schlagabtausches aus.

Die Zuger bekundeten Pech mit einem Lattenkopfball. Eine weit geschlagene Flanke flog und flog durch die Luft, Raum und Zeit bis ein Abnehmer am langen Pfosten das Ding an den Querbalken köpfelte.

Auf der Gegenseite blieb ein weiterer Sololauf ungenutzt. Alleine vor dem Torwart wurde der Ball neben das Gehäuse gesetzt.

Rotkreuz kombinierte sich durch den ibächler Strafraum bis sich ein Zuger auf Höhe Penaltypunkt alleine vor Achermann wiederfand. Der Stürmer zog auf und booom… aber was war denn das? Im letzten Moment warf jemand seinen Körper tapfer und uneigennützig schützend zwischen Torwart und Ball. Furchtlos und tollkühn verhinderte Cornel Suter mit seiner Stunteinlage das sichere 2-1.

12 Minuten vor Schluss erzielte das Heimteam die 2-1 Führung. Keine Ahnung mehr wie der Treffer gefallen war. Flanke oder Pass in die Mitte, wo einer abdrückt, Tor. Der Eisnebel zwischen Strafraum und Mittellinie war einfach zu dicht, um irgendwelche Details zu erkennen.

Noch einmal mobilisierten die Gäste alle Kraftreserven. Noch einmal Vollgas.

Nach einem missratenen Abschlussversuch blieb der Ball im Gewühl hängen und rollte vorwärts zu Christoph Suter. Aus rund 30 m haut Suter den Ball in den Knick! Eine Granate, ja eine Rakete, ein Riesenschuss der das Netz auf der Stelle explodieren liess!!
Eine Bombe schlug in der rechten oberen Torecke ein. In einem Hollywoodfilm wäre das ganze Tor samt Torwart explodiert. Der Ausgleich 5 Minuten vor Schluss.

Endstand: 2-2.

Fazit: Gerechtes Unentschieden gegen den Favoriten aus Rotkreuz. In einem intensiven Spiel kämpfte jeder für jeden und so realisierte die Achermann-Elf einen wertvollen Punkt. Seit 4 Spielen ungeschlagen!

Tore:
Christoph Suter x2

Ibach:
Achermann, Gasser, Phil Suter, Cornel Suter, Inderbitzin, Blunschy, Bruno VR, Christoph Suter, Reto VR, Brogle, Kiener, Betschart, Marty, Lüönd.

Bemerkungen: Gemütliche Männerrunde und ein amüsanter Abend nach dem Spiel in div. Beizen. Party hard till 3 am für die hardc0re Elite.

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