Ein eisiger Wind strich durch Mark und Bein – die
arktische Kälte fungierte als Vorbote für einen noch frostigeren
Winter. An jenem Donnerstagabend, dem 20.10.2011, sollte in Rotkreuz
das verschobene Meisterschaftsspiel zwischen den Zugern und uns
nachgeholt werden. Jeder Eisbär wäre bei diesen Bedingungen Zuhause
geblieben.
Die Gladiatoren massen sich nicht nur mit der frostklirrenden Natur,
sondern auch noch mit einem starken Heimteam, welches zu jener Zeit auf
dem 3. Tabellenrang thronte.
Auf dem Spielfeld herrschten keine karibischen Zustände: weder Palmen im
Wind noch schöne Frauenpobacken in knappen Tangas wedelten hin und her.
Die Realität war trist und kalt: Wir befanden uns auf dem Zuger Bruder
von der ehrwürdigen Grabacherstätten in Ibach.
Die 3b Kicker entfachten bei Spielbeginn auch kein Feuerwerk, sondern
der Gegner nahm die Zügel in die Hand. Schon zu Beginn versuchten sie
mit direktem Passspiel und schnellen Kombinationen die Ibächler
auszuspielen. Obwohl die Defensive um Cornel und Phil Suter alles im
Griff hatte, kamen die anderen Teamkollegen immer den berühmten Schritt
zu spät. Die Zweikämpfe und Bälle wurden ständig verloren. Die Zuger
hatten, wie Diplomaten in der Nacht, bis zum Strafraum freies Geleit.
Nach grob geschätzten 20 Minuten und einer grossen Chance für Rotkreuz tauten die anderen Akteure langsam aber sicher auf.
Der Kampf sollte nun beginnen. Den Aussenverteidigern wurde nach und
nach der Ball weggeluchst, im Mittelfeld wurden sie von unseren
Mittelfeldlöwen Christoph Suter und Bruno Von Rickenbach gefressen.
Es herrschte voll Heiterkeit und Sonnenschein in der Zuger Tiefkühlbox.
Blunschy erfuhr fast grenzenlose Freiheiten, die, als passender
Vergleich, sonst nur ein Ex Knacki verstand, der gerade eben aus seiner
50 jährigen Haftstrafe entlassen worden war.
Immer wieder lancierte Blunschy Angriffe über rechts. Nach einer
Kombination über Blunschy, Marty und Betschart fand sich letztgenannter
vor dem Torkeeper, der mit Hilfe eines Verteidigers die Situation zu
klären wusste.
In der Rotkreuz’schen Defensive brennte schon frühzeitig der
Weihnachtsbaum. Ständige Ballverluste oder sonstige bizarre Aktionen
blieben von den Underdogs ungenutzt.
Noch vor der Pause tauchten die Platzherren noch einmal vor Torhüter
Achermann auf. Vorstoss über rechts, Pass in die Mitte, wo ein Zuger
ungedeckt die Führung erzielte. Just in einer ibächler Druckphase.
Eine kalte Dusche im noch kälteren Zugerland für die Gäste.
Pause: Rotkreuz 1 Ibach 0.
Gleich nach der Pause erspielten sich die leidenschaftlich kämpfenden
Jungs aus Ibach mehrere gute Möglichkeiten. Der lauffreudige Betschart
entwischte der steifen Hintermannschaft mehrere Male.
Ein Pass von Marty in den freien Raum bescherte Betschart die nächste
Möglichkeit alleine vor dem Schlussmann. Allerdings wurde Betschart
knapp ausserhalb des Strafraumes regelwidrig von den Beinen geholt. Der
Schiri quittierte das missglückte Tackling mit einer gelben Karte. Bruno
Von Rickenbach schoss den Freistoss an der Mauer vorbei, allerdings
parierte der Keeper hervorragend.
Kurz darauf lancierte Marty mit einem Pass Christoph Suter, der mit seinem Geschoss noch nicht den Jackpot knackte.
Wenige Minuten später dann der zweite Versuch: Christoph Suter rannte
alleine auf den Torwart zu und nutzte die Gelegenheit im Stile eines
Eisverkäufers. Oder Profikillers. Oder Eskimos.
Er schob die Kugel eiskalt – kälter als die Nacht (!!!) – gekonnt in die rechte Ecke. Der hochverdiente Ausgleich war perfekt.
Ibach, angeführt vom nimmermüden Captain Bruno Von Rickenbach und seinem
Wingman Christoph Suter schlugen jeden im sich aufbauenden Angriff im
Keim nieder und eroberten sich Bälle und Ehre im Mittelfeld.
Wie eine Handvoll Jäger, die bereit waren, mit nackten Füssen über
heisse Kohle zu laufen, die bereit waren, einen T-Rex zu erledigen, oder
einfach bereit waren, zusammen in den Krieg zu ziehen.
Herz, Passion, Leidenschaft, Kampf, jeder für jeden. Jene Schlüsselwörter erwärmten die Gemüter der Gladiatoren.
Eine miserable Abwehr eines Zugers, anstatt den Ball zu stoppen oder
nach vorne zu dreschen ging der Schuss wortwörtlich nach hinten los,
ermöglichte Betschart alleine vors Tor zu sprinten.
Wieder behielt der Heimtorwart die Oberhand. Eine mirakulöse Abwehr mit dem Fuss verweigerte die Führung.
Das Spiel entwickelte nun Feuer und es breitete sich in Form eines offenenn Schlagabtausches aus.
Die Zuger bekundeten Pech mit einem Lattenkopfball. Eine weit
geschlagene Flanke flog und flog durch die Luft, Raum und Zeit bis ein
Abnehmer am langen Pfosten das Ding an den Querbalken köpfelte.
Auf der Gegenseite blieb ein weiterer Sololauf ungenutzt. Alleine vor dem Torwart wurde der Ball neben das Gehäuse gesetzt.
Rotkreuz kombinierte sich durch den ibächler Strafraum bis sich ein
Zuger auf Höhe Penaltypunkt alleine vor Achermann wiederfand. Der
Stürmer zog auf und booom… aber was war denn das? Im letzten Moment warf
jemand seinen Körper tapfer und uneigennützig schützend zwischen
Torwart und Ball. Furchtlos und tollkühn verhinderte Cornel Suter mit
seiner Stunteinlage das sichere 2-1.
12 Minuten vor Schluss erzielte das Heimteam die 2-1 Führung. Keine
Ahnung mehr wie der Treffer gefallen war. Flanke oder Pass in die Mitte, wo
einer abdrückt, Tor. Der Eisnebel zwischen Strafraum und Mittellinie
war einfach zu dicht, um irgendwelche Details zu erkennen.
Noch einmal mobilisierten die Gäste alle Kraftreserven. Noch einmal Vollgas.
Nach einem missratenen Abschlussversuch blieb der Ball im Gewühl hängen
und rollte vorwärts zu Christoph Suter. Aus rund 30 m haut Suter den
Ball in den Knick! Eine Granate, ja eine Rakete, ein Riesenschuss der
das Netz auf der Stelle explodieren liess!!
Eine Bombe schlug in der rechten oberen Torecke ein. In einem
Hollywoodfilm wäre das ganze Tor samt Torwart explodiert. Der Ausgleich 5
Minuten vor Schluss.
Endstand: 2-2.
Fazit: Gerechtes Unentschieden gegen den Favoriten aus Rotkreuz. In
einem intensiven Spiel kämpfte jeder für jeden und so realisierte die
Achermann-Elf einen wertvollen Punkt. Seit 4 Spielen ungeschlagen!
Tore: Christoph Suter x2
Ibach: Achermann, Gasser, Phil Suter, Cornel Suter, Inderbitzin,
Blunschy, Bruno VR, Christoph Suter, Reto VR, Brogle, Kiener, Betschart,
Marty, Lüönd.
Bemerkungen: Gemütliche Männerrunde und ein amüsanter Abend nach dem
Spiel in div. Beizen. Party hard till 3 am für die hardc0re Elite.
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