Donnerstag, 16. Juni 2016

EM-Blog: Round 1 - Fight


Als Spektakel vermochte die erste Runde an der EM bisher erwartungsgemäss noch keine Fans vor Begeisterung von den Stühlen zu winden.


Läppische 22 Tore in 12 Begegnungen (1.83 pro Spiel) wurden bejubelt. Gemäss Statistik wäre dies die torärmste Affiche seit der EM 1980 in Italien. Es scheint, als ob die Protagonisten die grössere Angst vor dem Toreschiessen als vor Hooligans hätten. Oder vor einem Hotelbuffet wartende Russen. Oder Ronaldo’s Coiffeurrechnung. 

Ist es an der Zeit, den Kopf in den Sand zu stecken und sich ein neues Hobby zu suchen? Don’t be trippin man.. natürlich nicht. Erfahrungsgemäss zeigt sich die erste Runde stets zögerlicher und scheuer als Teenager an ihrem ersten Date. 

Die Begegnungen in der zweite Runde boten bereits leicht erhöhte Unterhaltung und multiple Tore in den Schlussminuten. So soll es weitergehen! Männer, sofern Eure Stuben in den nächsten Tagen nicht weggeschwemmt werden sollten, verteidigt weiterhin tapfer die Fernbedienung und lauscht den edlen Klängen des Fussballs. Es wird besser, garantiert.

The Good - Italien

Gespickt mit talentierten Spielern und einem Hype, der sogar Shaqiri verblassen lässt, startete Belgien um zu beweisen, dass sie nicht nur auf dem Papier und BMX-Velo erfolgreich sein können. 

Die unberechenbare Squadra Azzurra bot Hazard und Co eine Lektion in defensivem Verhalten, schnellem Umschaltspiel, taktischer Klasse und Leidenschaft. 

Wie Don Vito Corleone  zogen die Italiener im Mittelfeld ihre Fäden mit viel Geschick und überliessen den Belgiern kaum Räume zur Entfaltung. Die hingebungsvollen Ragazzi holten an jener epischen Schlacht den Geheimfavoriten zurück auf den Boden der Tatsachen.


The Bad – wenig Neues

Die kleinen Nationen spielen mit grossem Elan mit, aber haarsträubende Überraschungen blieben bis jetzt aus. Der Sieg von Ungarn gegen die, mit grossen Plänen angereisten, Österreicher ist aber in der Tat eine Randnotiz wert.
Panem et circenses ! Das Volk verlangt nach Überraschungen und Spielen. Weder Frankreich, Spanien, Deutschland noch der Platzwart in Lyon wussten bisher zu überzeugen. Welcher Gigant fällt zuerst?

The Russians

Ein altbekanntes Problem entlud sich in französischen Innenstädten: Die Früchte von Ivan Drago. Darunter subsumiere ich Sachbeschädigung, einfache sowie schwere Körperverletzung, Hausfriedensbruch, Beleidigungen, Tätlichkeiten etc. Ob die Androhung von Sanktionen seitens der UEFA für Ruhe sorgen kann?

Fussballerisch keine Bereicherung, kontroversielle Kommentare aus russischen politischen und sportlichen Kreisen und mit der Austragung der Weltmeisterschaft 2018 im Gepäck. Cyka blyat.

PS:  Island ist immer noch ungeschlagen.

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