Als Spektakel vermochte die erste Runde an der EM bisher erwartungsgemäss noch keine Fans vor Begeisterung von den Stühlen zu winden.
Läppische 22 Tore in 12 Begegnungen (1.83 pro Spiel) wurden
bejubelt. Gemäss Statistik wäre dies die torärmste Affiche seit der EM 1980 in
Italien. Es scheint, als ob die Protagonisten die grössere Angst vor dem
Toreschiessen als vor Hooligans hätten. Oder vor einem Hotelbuffet wartende Russen.
Oder Ronaldo’s Coiffeurrechnung.
Ist es an der Zeit, den Kopf in den Sand zu stecken und sich
ein neues Hobby zu suchen? Don’t be trippin man.. natürlich nicht.
Erfahrungsgemäss zeigt sich die erste Runde stets zögerlicher und scheuer als
Teenager an ihrem ersten Date.
Die Begegnungen in der zweite Runde boten bereits leicht erhöhte Unterhaltung und multiple
Tore in den Schlussminuten. So soll es weitergehen! Männer, sofern Eure Stuben
in den nächsten Tagen nicht weggeschwemmt werden sollten, verteidigt weiterhin
tapfer die Fernbedienung und lauscht den edlen Klängen des Fussballs. Es wird
besser, garantiert.
The Good - Italien
Gespickt mit talentierten Spielern und einem Hype, der sogar
Shaqiri verblassen lässt, startete Belgien um zu beweisen, dass sie nicht nur
auf dem Papier und BMX-Velo erfolgreich sein können.
Die unberechenbare
Squadra Azzurra bot Hazard und Co eine Lektion in defensivem Verhalten,
schnellem Umschaltspiel, taktischer Klasse und Leidenschaft.
Wie Don Vito Corleone zogen die Italiener im Mittelfeld ihre Fäden mit viel Geschick und überliessen den Belgiern kaum Räume zur Entfaltung. Die hingebungsvollen Ragazzi holten an jener epischen Schlacht den Geheimfavoriten zurück auf den Boden der Tatsachen.
The Bad – wenig Neues
Die kleinen Nationen spielen mit grossem Elan mit, aber
haarsträubende Überraschungen blieben bis jetzt aus. Der Sieg von Ungarn gegen
die, mit grossen Plänen angereisten, Österreicher ist aber in der Tat eine
Randnotiz wert.
Panem et circenses ! Das Volk verlangt nach Überraschungen
und Spielen. Weder Frankreich, Spanien, Deutschland noch der Platzwart in Lyon
wussten bisher zu überzeugen. Welcher Gigant fällt zuerst?
The Russians
Ein altbekanntes Problem entlud sich in französischen Innenstädten:
Die Früchte von Ivan Drago. Darunter subsumiere ich Sachbeschädigung, einfache
sowie schwere Körperverletzung, Hausfriedensbruch, Beleidigungen, Tätlichkeiten
etc. Ob die Androhung von Sanktionen seitens der UEFA für Ruhe sorgen kann?
Fussballerisch keine Bereicherung, kontroversielle
Kommentare aus russischen politischen und sportlichen Kreisen und mit der
Austragung der Weltmeisterschaft 2018 im Gepäck. Cyka blyat.
PS: Island ist immer noch ungeschlagen.
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