Heisser als an einer Steel Panther After-Party mit reichlich Muntermacher und alkoholischen Gehilfen geht’s ab morgen zu und her. Für alle diejenigen unter Euch, die Steel Panther nicht kennen, lasst mich eine weitere Ausführung illustrieren: Heisser, als eine mit einer schwarzen Winterjacke bekleidete Person in der libyschen Wüste um 11:59 Uhr, die nach einer durchzechten Nacht gerade ein Workout von Shaun T absolviert, ihre Temperatur empfindet.
Nachfolgend wird präsentiert, wie sich die Partien am
Wochenende abspielen. Warnung: Spoiler Alert – Lesen auf eigene Gefahr.
Schweiz vs Polen (SA,
15:00 Uhr)
Ab 15.00 Uhr rollt der Ball wieder und eine emotionale
Achterbahnfahrt der Sondergüte steht uns allen bevor. Die Schweiz trifft auf
Polen. Sommer gegen Lewandowski. Zielinski gegen Behrami. Batman gegen den
Joker.
Keine einfache, aber eine durchaus realisierbare Affiche. Anders als bei
der Schweizer Nati hat’s bei den Polen bisher noch nicht im Karton gescheppert.
Da sich zurzeit kein CH-Stürmer mit Lizenz zum Toreschiessen anbietet, müssen
wohl die anderen Offensivspieler – oder Fabian Schär – das Tornetz zum Zappeln
bringen. Wie wäre es, wenn Shaqiri
einmal ausnahmsweise seinem Ruf Rechnung trägt und das Spiel mit einer guten
Leistung signifikant beeinflusst?
Schlüsselumstände: Lewandowski’s Torimpotenz, Sommer im Nati-Tor. Die Schweiz schafft den
Exploit und wächst im entscheidenden Moment über sich hinaus.
Tipp: Schweiz – Polen 2:1 nach Verlängerung
Wales vs Nordirland
(SA, 18:00 Uhr)
Bale und seine Homeboys treffen auf eine Holzfällergruppe,
die gerade zufällig in der Gegend in den Ferien weilt. Erwartet kein schönes
Spiel. Britischer Fussball, so gehalt- und stilvoll wie ein britisches
Kochbuch. Zum Glück werden Bale und Ramsey teilnehmen. Schön, dass Nordirland
dabei war… nicht.
Schlüsselumstand: Bale
Tipp: Wales – Nordirland 2:0
Kroatien vs Portugal (SA, 21:00 Uhr)
Schon vor dem Turnier präsentierte sich das Mittelfeld von
Kroatien wie Mayo und Ketchup auf einem Hot-Dog: surreal, obszön, göttlich. Offensiv
und technisch elitär, defensiv noch ohne grössere Fehler. Spanien besiegt.
Klare Sache gegen ein Portugal, welches im Angriff nur aus Ronaldo besteht und
noch keine Partie zu gewinnen vermochte? Genau darum laufen die Portugiesen als
Sieger vom Platz.
Mental stärker, erfahrener und mit Ronaldo der beste europäischen
Spieler, der im richtigen Moment in Form kommt und die Kohle für seine
Landsleute aus dem Feuer holen wird.
Schlüsselumstand: King Ronaldo
Tipp: Kroatien – Portugal 1:2
Frankreich vs Irland
(SO, 15:00 Uhr)
So viel Liebe für die Bhoys in Green. Martin O’Neill und
seine Gladiatoren zelebrieren, was mit harter Arbeit, Leidenschaft, Kampf und Wille
erreichbar ist.
Gegen die Künstler aus dem Gastgeberland ist man der grössere
Underdog als damals der FC Ibach gegen YB im Schweizer-Cup. Auch wenn ich an die Fussballgötter, Aliens,
den Osterhasen, Gerechtigkeit und Paddy McCourt glaube, ist (fast) keine irische
Kraft der Welt im Stande, die Franzosen an den Rand einer Niederlage zu
bringen.
Hingegen ist 2016 das Jahr der
Fussballwunder. Wie die Toten Hosen damals schon besangen: Wünsch Dir was. Auf
geht’s ihr Kelten. Up the Celts und belehrt mich eines Besseren.
Schlüsselumstände: Payet, Pogba, Griezmann
Tipp: Frankreich – Irland 2:0
Deutschland vs
Slowakei (SO, 18:00 Uhr)
Der Weltmeister ist nur langsam und gemächlich in die Gängen
gekommen. Grund zur Panik? Nein. Die Turniermannschaft von l’eau de sack
Erfinder Löw marschiert unbeeindruckt über die Slowaken hinweg. Trotz Typen,
die man in San Quentin (oder den Hostel-Streifen) tonnenweise erblicken würde, wird das Urteil ohne grosse Probleme oder Verzögerungen ausgesprochen.
Schlüsselumstände: Klasse statt Masse
Tipp: Deutschland – Slowakei 2:0
Ungarn vs Belgien
(SO, 21:00 Uhr)
Eine der Überraschungsmannschaften fordert den
Geheimfavoriten aus Belgien zum Tanz. Auf dem Papier ist die Partie unausgeglichener
als ein Elefant auf einem Gigampfi auf der einen, und ein Sack voll Flöhe auf
der anderen Seite.
Muss der motherfucking Fernseher überhaupt eingeschaltet
werden für diesen Kick? Unbedingt. Die Belgier müssen zuerst die geforderte
Homogenität an den Tag legen, die ein Turnier-Triumph voraussetzt.
Weltklasse Spieler treffen auf ein
eingeschworenes Kollektiv mit Trendsetter Kiraly im Tor (Beckham war der
englische Kiraly). Gemäss Transfermarkt.de belaufen sich die Kader auf 468 Mio €
(Belgien) gegenüber 25 Mio € (Ungarn).
Schlüsselumstände: die schnellen Flügel und de Bruyne‘s
Genie knacken die tapferen Männer aus dem Magyarenreich.
Tipp: Ungarn – Belgien 1:3
Die beiden anderen Partien werden am Wochenende eingekauft…
ähm.. analysiert. Stay Tuned und viel Spass beim Mitfiebern.
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