Die Vorfreude auf das Zusammentreffen mit Altdorf war riesig,
auch wenn die Absenz von Manuel Reichlin den Event überschattete.
Den bisherigen positiven Saisonverlauf wollte man auch gegen
die Urner mit einem Erfolgserlebnis fortsetzen. Vorgängig diskutierten die Fans
und Funktionäre über mögliche Aufstellungen, Taktiken und Unterwäschemodels.
Welche Theorie könnte von entscheidender Bedeutung sein und das Glück auf
unsere Seite ziehen?
Langer vor unserer Zeit verkündete ein Fussballgelehrter mit
stolzer Stimme stets: „Wer Punkte holen möchte, muss gewinnen.“ Obwohl diese
Aussage bis heute nicht restlos entschlüsselt werden konnte – Raum für
Spekulationen besteht nach wie vor – gefiel der Gedanke, mit 3 Punkten die
Situation in der Tabelle aufzubessern,
beiden Trainern ausserordentlich gut.
Der Start ins Spiel verkam zu einer Offenbarung. Himmlisch,
perfekt, göttlich, wenn nicht sogar ausserirdisch. Drei Bratwürste regten sich
langsam und genüsslich auf dem Grill hin und her, bis die gewünschte Bräune die
beabsichtigte Reife erkenntlich zeigte und das Wasser im Gaumen tsunamihaft
anstiegen liess. Auch die Gold gebrannten Fritten landeten in unvergesslicher
Manier im Magen.
Dafür fehlte dem Spiel auf dem Platz die richtige Würze.
Lethargisch, schwerfällig und angeschlagen wirkten die Protagonisten auf der
grünen Wiese. Nach einer Viertelstunde landeten die Kugel bei einem Gast, der
einfach mal aus rund 26m abdrückte und das Geschoss im oberen, linken Kreuz entsorgte.
0-1 für die Urner.
Und die Antwort der Heimmannschaft? Keine! Stattdessen
operierten die Gäste mit hohen Bällen. Mit Artilleriefeuer wurden die
gegnerischen Stürmer und ibächler Verteidigung unter Beschuss genommen.
Nach
ungefähr 30 Minuten kreierten die Urner mehrere Chancen. Mal klärte Achermann,
mal mangelte es an der Zielgenauigkeit und einmal zog die Latte einen Strich
durch die Rechnung.
Bis zur Pause verstanden es die Muotakicker nicht, zwingende
Situationen oder gar Torchancen zu ergrübeln. Altdorf führte verdient.
Während der Pause suchten die Trainer und der Staff nervös
den Beast-Mode-Knopf. Die Suche führte nicht
zur angestrebten Destination, wohl aber
an eine Flasche Tequila. Denn der Auftritt nach der Pause war würziger und die
Partie hatte endlich Zündstoff zu bieten, den man besser nicht entzündete…
Mit Malnati fräste ein Gladiator die linke Seite auf und ab,
gewann Zweikämpfe, rackerte, kämpfe, erwies seiner Familie Ehre, leitete eine Arena-Sendung,
vertrat Manny Pacquiao bei dessen Vertragsverhandlungen im Floyd Mayweather
Fight und löste das Mercury Puzzle.
Angestachelt von seiner Leidenschaft zogen die anderen
Gladiatoren in der Arena nach. Jetzt nahmen die Bewegung, das Engagement und
die Laufbereitschaft sichtlich zu. Auch in den Zweikämpfen gewann man die
Oberhand.
Malnati und Bazel terrorisierte die Hintermannschaft der
Urner dermassen, dass der Nachrichtendienst in Bern eine Terrorwarnung
verkündete. Vorerst übte die linke Seite der Ibächler noch keinen Anschlag aufs
Tor aus.
Der Druck wurde grösser, die Angriffe der Altdorfer
seltener. Nach einer Stunde ermöglichte ein Foul eine gute Freistossmöglichkeit
für die Gladiatoren. Die Freistossdistanz präsentierte sich mit 18m amüsant, das Volk auf den Rängen johlte und die
Wolken tröpfelten. Mühlebach setzte das Leder knapp über die Torlatte. Der
Goalie wäre chancenlos, wie ein T-Rex in einem Besteckseminar, gewesen.
Immer wieder grätschte Aggressivleader Malnati um Ball und Quadratcentimeter
und wagte gefährliche Vorstösse auf der linken Aussenbahn.
Und.dann.das: Slalomtanzen auf der linken Seite, Querpass in
den 5er, wo, sogar einmal ein Ibächler weilte, aber leider reagierte der
Torhüter wie eine Katze und wurde aus 2m angeschossen. Wow.. Schockzustand im
Gerbihof.
Nur drei Minuten später eine Freistosssituation aus 21m.
Malnati fasste sich ein Herz und holte eine Granate aus seiner Trickkiste.
Irgendwie fand die Kugel den Weg ins Netz leider nicht, stattdessen konterte
Altdorf bilderbuchmässig. Ein Pass nach vorn, zwei Schritte zurück und ein
letztes Pässchen quer, sodann stürmte ein Urner alleine auf Achermann zu. Zum
Glück entschärfte er auch diese Situation und hielt seine Männer im Spiel.
Möchte an dieser Stelle nicht übertreiben, aber der Druck
nahm stetig zu. Wie ein Pubbesuch mit 4-5 Guinness Pints und man beschliesst, 3
Stunde lang die Toilette nicht aufzusuchen.
Die Heimmannschaft setzte sich auf der rechten Flanke durch,
flankte zur Mitte, Freund und Feind segelten vorbei, Malnati erreichte den Ball
nahe linker Strafraumlinie, verwechselte Tigerschuss mit Zuckerpass, die Pille
zischte scharf durch den 5er, wo Brogle am rechten Torpfosten goldrichtig stand
und die scharfe Ware direkt ins Tor bugsierte. Ausgleich! Beast Mode Brogle: 5
Ballkontakte, 1 Tor!
Der Ausgleich in der 81. Minute.
Weiter griffen die Jungs
von Schelbert und Suter an. Kurz vor Schluss verspachtelte Bazel zwei, drei
Verteidiger, ja sogar noch eine Scheibe Alpkäse, und spurtete die linke Seite
runter, in den Strafraum rein und legte auf den am Penaltypunkt wartenden Auf
der Maur mirakulös zurück und booooom. Direkt und ohne zu zögern flog der Ball
über das Gehäuse. Schluss. Aus.
Fazit: Altdorf in
der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft – Ibach in der zweiten agiler,
offensiver und mehr Spielanteilen.
Tor: Brogle
Ibach: Achermann –
G-Unit, Mühlebach, Betschart J, Lüönd – Deck, Auf der Maur, Metzler, Schindler –
Gabriel, Schnüriger – Heinzer, Malnati, Bazel, HP, Brogle
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